Ergänzendes zur Uttinger Keltenschanze
Dr Kalus in seinem Bericht zur Keltenschanze auf unserer Homepage als auch Jürgen Bruchhaus in den Anmerkungen zur Eintragung in der Kulturlandschaftskarte vermuteten, daß entsprechend der heute überwiegenden Meinung der Zweck der Schanzen keinen kultischen Bezug hatte. Vielmehr dürfte es sich um landwirtschaftliche Güter gehandelt haben. Bei den wenigen in andern Schanzen gefundenen kultischen Gegenstände ist zu vermuten, daß diese aus - heute würde man sagen - Kapellen stammten, die zu dem jeweiligen Gehöft gehörten. Diese Schanzen wurden im zweiten bis Anfang des 1. Jahrhunderts v.Ch. errichtet. Vermutlich wurden sie als Gutshöfe von den keltischen Bewohnern auch länger genutzt, In schon römischer Zeit wurden Häuser der keltischen Landbevölkerung nachgewiesen, die sehr große Dimensionen hatten. So stammt aus dem Fürstenfeldbrucker Raum der Nachweis eines Hauses von 28x19 m, also 532 qm Grundfläche. Diese Häuser wurden als Bauten der Heimstätter Gruppe - benannt nach einem der 1. Fundorte bei München - zugeordnet. Dies betrifft eine keltische Gruppe, die zum Anfang der römischen Okkupationszeit sich durch Zurschaustellung keltischer Kulturelemente von der übrigen - besonders germanischen - Provinzbevölkerung abzuheben versuchte.(Schußmann, Die Kelten in Bayern, Pustet Verlag 2020, S 50) Die Uttinger Keltenschanze ist nie systematisch erforscht worden.
Nun findet sich in den Bodenreliefkarten im bayrischen Denkmalsatlas im nördlichen Teil der Schanze ein Grundriss in ähnlichen Dimensionen, wie des Gebäudes in Fürstenfeldbruck. Eine Bebauung in jüngerer Zeit ist nicht bekannt. Der Zeitraum der Errichtung der Schanzen könnte darauf hindeuten, daß diese Schanze auch von der Heimstätter Kulturgruppe im 1. Jhdt weiter genutzt wurde. Zur genauen Bestimmung müsste eine konkrete Untersuchung stattfinden.